(Quelle: flugundzeit) XRISM-Raumfahrzeug im Thermalvakuum-Testraum (c) JAXA

Die erste Mondsonde der Russen seit 1976, Luna-25, ist am Samstag auf der Südseite des Erdtrabanten zerschellt. Europa und die Japaner lassen den Sprung zur Mond-Basis langsamer angehen. Der Fokus liegt eher auf dem Senden von Sonden, möglichst weit weg von der Erde, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.

Um hochenergetische Prozesse (im Weltall) sichtbar zu machen, braucht es auch hochenergetische Strahlung. Sichtbares Licht kann da nicht mithalten. Bei extrem massereichen Schwarzen Löchern und den Überbleibseln von Supernovae hilft Röntgenstrahlung weiter.

Unaussprechlich, aber interessant

Die X-Ray Imaging and Spectroscopy Mission (XRISM) soll die energiereichsten Objekte und Ereignisse im Kosmos beobachten. Fragen zur Entwicklung des Universums und der Struktur der Raumzeit stehen auf der Problemlösungsliste.

XRISM ist eine Zusammenarbeit zwischen der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) und der amerikanischen NASA, an der auch die europäische ESA maßgeblich beteiligt ist.

(c) ESA

Im Gegenzug für die Bereitstellung von Hardware und wissenschaftlicher Beratung erhält die ESA acht Prozent der verfügbaren Beobachtungszeit von XRISM. Europäischen Wissenschaftlern können dabei Himmelsquellen zur Beobachtung im Röntgenlicht vorschlagen.

„Die Röntgenastronomie ist der Schlüssel zur Beantwortung wichtiger Fragen der modernen Astrophysik: wie sich die größten Strukturen im Universum entwickeln, wie die Materie, aus der wir letztlich bestehen, im Kosmos verteilt wurde und wie Galaxien durch massive Schwarze Löcher in ihrem Zentrum geformt werden“, sagt Matteo Guainazzi, ESA-Projektwissenschaftler für XRISM.

Wenn wir in den Himmel schauen, sehen wir Sterne und Galaxien, aber diese sagen uns relativ wenig über die Funktionsweise des Universums. Für unsere Augen unsichtbar, kann das röntgenstrahlungsemittierende Gas, das in und zwischen Galaxienhaufen liegt, viel mehr enthüllen. Die Astronomen sollen so die Gesamtmasse dieser Systeme messen können. Dies kann Aufschluss über die Entstehung und Entwicklung des Universums geben.

Die ESA stellt ein weltraumerprobtes optisches Teleskop zur Verfügung, mit dem sichergestellt wird, dass XRISM immer weiß, wohin es gerichtet ist, sowie zwei separate Geräte, die zusammen das Magnetfeld der Erde messen und die Sonde entsprechend ausrichten werden.

Zudem hat Europa auch zum neuartigen Resolve-Instrument von XRISM beigetragen, das die Energie der einfallenden Röntgenphotonen messen wird. Dies soll die Temperatur und die Bewegung von heißem, Röntgenstrahlen aussendendem Gas mit noch nie dagewesener Genauigkeit bestimmen. Die Kühlung des Detektors von Resolve – nur ein Bruchteil eines Grades über dem absoluten Nullpunkt – ist dabei von entscheidender Bedeutung; die europäische Industrie lieferte die „Loop Heat Pipes“, die diese wichtige Aufgabe übernehmen werden.

Nachteulen können den Start am 26.8.2023 am YouTube-Kanal der JAXA auf Japanisch/Englisch live erleben: XRISM soll um 02:34 MESZ mit einer H-IIA-Rakete vom Tanegashima Space Center in Japan starten.

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