(Quelle: flugundzeit)
Geheimtüren kennt man eher aus Agatha Christie Krimis oder Filmen, in denen alte, herrschaftliche Schlösser eine Hauptrolle spielen – aber es gibt sie offensichtlich auch in Verkehrsflugzeugen.
Immer sind es die leidigen Kosten. Alles dreht sich nur ums Geld. So ist es eben billiger, statt viele Flugzeuge zu konstruieren und zu bauen, nur eines zu fertigen, das aber möglichst alle Kundenwünsche abdeckt. Kunden sind hier Airlines und nicht Passagiere. Die würden vermutlich anders entscheiden.
Die Anzahl der Bestuhlungsreihen und die Anzahl und Art der Passagierklassen unterscheiden sich von Airline zu Airline auch bei dem gleichen Flugzeugtyp. Je nachdem, welche Kunden man gewinnen möchte.
Je mehr Sitzreihen, also meist je enger die Reihen in der Economy (Holzklasse oder bei den Briten Cattle Class) ist, umso mehr Notausstiegstüren (und damit auch Flugbegleiter) muss ein Flugzeug aufweisen.
Im obigen Einstiegsbild sind die Sitzreihen in einer 737 Max 9 als Beispiel von Lion Air und der Tür-verlierenden 737 Max von Alaska Air aufgezeichnet. Man sieht, dass die Lion Air Maschine 2 weitere Türen hinten aufweist, die die Alaska Air Maschine nicht hat. Zumindest für die Passagiere nicht sichtbar hat. Denn vorhanden sind sie durchaus, sie sind in der Kabine nur abgedeckt.
Besser gesagt, waren abgedeckt, denn bei ALA Flug 1282 löste sich die Fake-Türe aus ihrer Verankerung und flog weg. Damit war auch das für die Passagiere innen erkennbare Fenster weg.
Es bleibt, wie schon im ersten Beitrag von Flugundzeit festgestellt, die Frage, warum sich das Teil löste.
Gerade kam die Meldung, dass die amerikanische Behörde FAA alle 737 Max 9 grounded aufgrund des Alaska Air Vorfalls. (Der Beitrag entstand um 20:21 am 6.1.)
Bereits im November 2021 gab Boeing zu, „ein unsicheres Flugzeug, die Boeing 737 Max, hergestellt zu haben“, setzte die Produktion aber fort, nachdem „erhebliche Änderungen“ vorgenommen worden waren.
Loose Nuts and Bolts – Was ist los mit Boeing?
Erst vor vier Tagen wurden US-Fluggesellschaften, die mit der 737 Max fliegen, von Boeing in einem MOM angewiesen, ihr Seitenruder Control System auf mögliche lose Schrauben zu überprüfen.