Synthetischer Kraftstoff: DA42 erstmals mit SAF gestartet​

(Quelle: aero-kurier.de)

Im Ringen um nachhaltige Alternativen für fossile Kraftstoffe in der Luftfahrt hat Diamond Aircraft nun erstmals den praktischen Betrieb mit synthetisch hergestelltem Kraftstoff getestet. Nach umfangreichen Vorbereitungen startete eine Diamond Aircraft DA42-VI der European Flight Academy, einer Marke der Lufthansa Aviation Training GmbH (LAT), am 25. September erstmals mit Sustainable Aviation Fuel (SAF) im Tank vom Bremer Flughafen.

SAF aus Öl- und Pflanzenabfällen

Der Flug war nach Angaben des Herstellers das Ergebnis einer intensiven Vorbereitung zwischen LAT, Diamond Aircraft und dem Triebwerkshersteller Austro Engine. Der Flughafen Bremen wurde bewusst für diesen Flug ausgewählt, da er zu den ersten Flughäfen in Deutschland zählt, die SAF von World Fuel Services in geringen Mengen lagern und tanken. Dieses SAF wird aus Ölabfällen, Wasser- und Bodenpflanzen in Gent, Belgien, gewonnen. In einem ersten Schritt werden die Öle und Fette hydriert und dann ähnlich wie fossile Kraftstoffe raffiniert. Dadurch verursacht SAF während seines Lebenszyklus bis zu 80 Prozent weniger CO2-Emissionen.

Startschuss für umfangreichere Tests

Die gemeinsame Veranstaltung mit Vertretern der Lufthansa Aviation Training GmbH, der Diamond Aircraft Industries GmbH (Diamond Aircraft Austria), der Austro Engine GmbH, der World Fuel Services Europe Ltd. und des Flughafens Bremen soll der Startschuss für umfangreiche Tests mit SAF-Mischungen sein. Ungemischtes SAF verursacht nachweislich bis zu 80 Prozent weniger CO2-Emissionen als herkömmliches Kerosin. Ziel aller Beteiligten sei es, auch die Ausbildung zukünftiger Piloten der Lufthansa Group nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Ergebnisse dieser Testreihe würden zeigen, ob SAF in Zukunft als alleiniger Treibstoff für die Flotte der European Flight Academy eingesetzt werden kann.

Optimistische Einschätzung

Diamond Aircraft und Austro Engine rechnen in den kommenden Jahren mit einer zunehmenden Verfügbarkeit von ASTM D7566 SAF-Mischungen als Drop-in-Treibstoff (Beimischung in geringen Mengen) für die Allgemeine Luftfahrt und planen, die gesamte Flotte bis Ende 2025 für diesen Treibstoffmix freizugeben. Eine signifikante Marktdurchdringung von SAF wird von manchen Analysten bis 2030 erwartet, die Verfügbarkeit von hundertprozentig reinem SAF ohne Beimischung soll nach optimistischen Einschätzungen bis 2050 gelingen.

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