(Quelle: aero.de)
ZÜRICH – Streiks, Gewitter, Personalmangel: Swiss trifft im Flugsommer auf einigen Gegenwind. Die Schweizer Lufthansa-Tochter zieht eine durchwachsene Zwischenbilanz – zwar startete nur jeder zweite Swiss-Flug pünktlich, Flugausfälle musste Swiss ihren Passagieren in der Regel aber nicht erklären.
Die Bise weht den Swiss-Flugplan im Sommer 2023 immer wieder durcheinander. “Das Bisenwetter sorgt für viele Verspätungen”, konstatierte der Leiter des Swiss Operation Control Centers, Mark Ansems, schon im Juni in einem Interview mit dem Swiss-Mitarbeitermagazin.
Unter Ostwind regelt das Drehkreuz Zürich die An- und Abflugfrequenzen ab. “Im Normalbetrieb landen am Flughafen Zürich rund 40 Flugzeuge pro Stunde”, sagte Ansems. “Bei Bise sind es in der gleichen Zeit nur rund 30 Flugzeuge.”
Wind ist nicht das einzige Problem, mit dem Swiss im Sommer 2023 konfrontiert ist. “Streiks, Gewitter und europaweiter Personalmangel insbesondere bei den Fluglotsen haben die Rahmenbedinungen verschärft”, zog Swiss am Freitag eine “zweigeteilte Bilanz” für den bisherigen Verlauf der Hauptreisezeit.
1,7 Fluggäste flogen in den Sommerferien Swiss. “Rund 99 Prozent der Flüge” seien “wie angekündigt” durchgeführt worden, heißt es aus Zürich. Hoher Flugplanstabilität hat die Lufthansa-Tochter viel untergeordnet: 85 Prozent der Vorkrisenkapazität kennzeichnen eine von vornherein defensive Planung bei Swiss.
“Wir haben zusätzlich auch Puffer eingebaut, mehr Besatzungen in Bereitschaft gehalten und Reserveflugzeuge bereitgestellt”, sagte Flugbetriebschef Oliver Buchhofer. “Damit waren wir eine der stabilsten Airlines in Europa. (…) Wir haben das Etappenziel erreicht, unseren Passagieren einen möglichst verlässlichen Flugbetrieb zu bieten.”
Lehren für 2024
Die Kehrzeite: Swiss-Passagiere brauchten auf den 12.870 Flügen in den Ferien oft Geduld. Die Airline handhabt das Pünktlichkeitsproblem transparent. “Mit rund 48 Prozent flogen in den letzten vier Wochen knapp die Hälfte der Flüge pünktlich ab”, legt Swiss offen. “Rund 25 Prozent der Flüge kamen mit mehr als 30 Minuten Verspätung an.”
“Als Schweizer Airline haben wir den Anspruch, pünktlich zu sein”, sagte Buchhofer. “Dieses Ziel haben wir nicht erreicht. Da müssen wir uns verbessern. Wir ziehen bereits Lehren für den Sommer 2024 und stehen mit unseren Partnern dazu im engen Austausch.” In den ersten Augustwochen zeigte Trend bei der Pünktlichkeit laut Swiss bereits wieder nach oben.
© aero.de 21.08.2023 15:57