Industrie erhöht Druck bei Eurofighter-Auftrag

(Quelle: aero.de) .

Wenn man ein Flugzeug nicht in Eigenregie bauen will, muss man damit rechnen, dass man alle Änderungen und Anpassungen nur mit dem guten Willen des Flugzeuglieferanten durchführen kann.
Auf alle Fälle wird sich der Flugzeugherstelle alles gut bezahlen lassen – ggf. auch durch einseitigen Technologietransfer.
Das ist alles bekannt und erlebt vgl. Drohne aus Amiland…
Die F35 ist technologisch Stand der Technik. Als Versuchsträger für die nächsten Flugzeuggeneration ist sie aus europäischer Sicht unbrauchbar, es sei denn, der Nachfolger wird auch in den USA gekauft ggf. wie die F104!
„Wer lässt….“ Deutschland!

Was der Herr vom BDLI leider verschweigt: bei FCAS sieht es genauso aus, da hat sich Frankreich dieses Filetstück gesichert.

Nicht nur das. Die Avionik und Waffensystem-Steuerung von FCAS wird sogar ähnlich wie bei der F35 als Black Box von Dassault gebaut und aktiviert. Andere Staaten/Firmen bekommen nur eine Nutzungsgenehmigung, aber keine interne Doku.Änderung/Weiterentwicklung, Wartung oder Reparatur kann nur der originale Hersteller vornehmen. Wenn der das aus irgendeinem Grund irgendwann mal verweigert, ist FCAS nur noch ein großer – sehr teurer – Briefbeschwerer. https://aviationweek.com/defense-space/budget-policy-operations/after-deadlock-fcas-partners-eventually-find-agreementEin wie auch immer gearteter „Deal“ zu dem Thema wurde Ende 2022 verkündet (wie 2021 auch schon einmal)… damit man zumindest mal an einem Prototypen entwickeln kann. Was da genau vereinbart wurde, konnte ich bisher nicht finden.

Wer lässt sich denn bitte bei einem Multimilliardenprogramm für die nächsten 30-40 Jahre auf solche Restriktionen und langfristigen Abhängigkeiten ein?

Dieser Beitrag wurde am 13.10.2023 20:15 Uhr bearbeitet.

Die industrielle Beteiligung bei der F35 ist ungefähr so wie die industrielle Beteiligung von China bei Airbus: Rheinmetall darf etwas zusammenschrauben, das in den USA konstruiert, entwickelt und vorgefertigt wird. Ohne Einblick in das Herzstück (die Avionik). Das schafft mitnichten die Kompetenz, selbst ein Kampfflugzeug zu bauen, geschweigedenn zu entwickeln. Was der Herr vom BDLI leider verschweigt: bei FCAS sieht es genauso aus, da hat sich Frankreich dieses Filetstück gesichert.

Die Rechnung für Airbus ist ganz einfach – die aktuell laufenden Verträge (für Spanien und Deutschland) sind die letzten Bestellungen des Eurofighter. Alles andere ist entweder noch nicht spruchreif, oder liegt aus politischen Gründen (Exportgenehmigung) auf Eis. Die Vorfertigung ist 2025 mit den aktuellen Tranchen durch, dann fängt da der Abbau an. Die (wenigen, noch beim EF beschäftigen) Mitarbeiter werden dann in andere Bereiche von Airbus wechseln, und die Produktionsstätten werden dann automatisch zugunsten der zivilen Flugzeugprogramme zurückgebaut.

Das ist ok, wenn man danach keine neuen Eurofighter mehr braucht. Wenn einem das dann aber zwei Jahre später einfällt, wird’s extrem teuer und langwierig, die Produktion wieder aufzubauen – falls das überhaupt geht. Von daher ist der Druck auf die Entscheider gerechtfertigt – das BMVg hat leider die schlechte Angewohnheit, solche Entscheidungen mit gewisser Regelmäßigkeit dann zu treffen, wenn sich die Dinge schon verselbständigt haben. Und hinterher wundert man sich über skurille technische Auswirkungen oder explodierende Kosten.

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