(Quelle: flugrevue.de)

Die F-4E befand sich am Montag zusammen mit einer weiteren Phantom auf einer Tiefflugübung in 300 Fuß, als sie um 10.30 Uhr rund 25 Meilen südlich des Luftwaffenstützpunkts Andravida ins Ionische Meer stürzte. Die Besatzung der zweiten Maschine löste über Funk die Rettungskette aus und kreiste zunächst über der Unfallstelle. Nach Angaben lokaler Medien hatte die Crew der Unfallmaschine noch angekündigt, sich mit den Schleudersitzen retten zu wollen. Ob sie diese ausgelöst hat, ist nicht bestätigt.

15 Minuten zuvor war die Phantom vom Luftwaffenstützpunkt Andravida gestartet. Der Militärflughafen befindet sich im westlichen Teil der peloponnesischen Halbinsel, 2,5 Kilometer von der gleichnamigen Stadt in der Region Elis.

Rettungsaktion mit vier Helikoptern

An der sofort eingeleiteten Rettungsaktion waren zwei Luftwaffen-Hubschrauber vom Typ AB-205 und zwei S-70 Super Puma der griechischen Marine beteiligt. Der Waffenoffizier der Unglücksmaschine konnte von ihnen nur noch tot geborgen werden. Die Suche nach dem 31-jährigen Piloten wurde bis in die Nacht fortgesetzt. Auch eine Unterwasserdrohne kam dabei zum Einsatz. Um die Rettungsmannschaften zu unterstützen, warf eine C-130 über dem Unfallgebiet Leuchtfackeln ab. Die Suchaktion blieb bis zuletzt allerdings ohne Erfolg.

Der letzte Absturz einer griechischen Phantom liegt beinahe zwei Jahrzehnte zurück. 2004 stürzte eine F-4 im Rahmen einer Übung am Berg Parnassus ab. Beide Piloten verloren ihr Leben. Untersuchungen ergaben als Unfallursache ein extremes Flugmanöver.

Nur noch vier Länder nutzen die Phantom

Die McDonnell F-4 gehört zweifelsfrei zum Alteisen der weltweiten Luftverteidigung. Die Produktion des Überschall-Abfangjägers und Bombers lief von 1958 bis 1981. Mit insgesamt 5.195 Flugzeuge gebauten Exemplaren ist die F-4 das meistproduzierte amerikanischen Überschall-Militärflugzeug. Doch die Ära des Allwetterjägers neigt sich dem Ende: Heute setzen neben Griechenland nur noch der Iran, Südkorea und die Türkei die McDonnell F-4 Phantom ein.

Die letzte McDonnell Douglas F-4 Phantom II-Einheit der Hellenischen Luftstreitkräfte ist das Geschwader 338, bei dem auch die jetzt abgestürzte Unfallmaschine mit der Produktionsnummer 4465 im Einsatz war.

Seit 1974 setzt Griechenland die F-4 ein

1974 wurden das Muster dort im Rahmen des Rüstungsprogramms “Peace Icarus” in Dienst gestellt. 1998 beschloss Griechenland in Zusammenarbeit mit dem deutschen Luft- und Raumfahrtkonzern DASA , 39 F-4E Phantom II-Jäger aufzurüsten.

Die ursprünglichen Flugzeuge, die 1974 zum Geschwader kamen, wurden im Rahmen des Peace Icarus 2000-Projekts für strukturelle und Avionik-Upgrades nach Deutschland geschickt.

Als die Maschinen nach dem Umbau 2002 zurückkehrten, gehörten sie zu den fortschrittlichsten Phantoms, die jemals geflogen wurden. Alle aufgerüsteten F-4 waren mit einem Radarsystem ähnlich dem der F/A-18 Hornet ausgestattet, dazu erhielten sie einen Mission Control Computer, Head-up-Display, Freund-Feind-Erkennung und Multifunktionsdisplays. Zudem waren sie fortan in der Lage, unterschiedlichste Luft-Luft- und Luft-Boden-Raketen zu tragen.

Ab 1991 erhielt das Geschwader als der Ersatz der ursprünglichen Peace Icarus I- und II-Phantoms neue Flugzeuge, die aus Beständen der US Air National Guard geliefert wurden.

Ausmusterung begann 2017

Obwohl die schrittweise Ausmusterung von F-4-Einheiten im Jahr 2017 begann, um sie durch zusätzliche neue F-16 zu ersetzen, sind diese Flugzeuge heute noch in Mehrzweckmissionen im Einsatz.

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Zuletzt wurden F-4E Phantom II des Geschwaders 338 sogar für den Einsatz von lasergelenkten Bomben zertifiziert.

Wann das endgültige Ende der F-4 bei der griechischen Luftwaffe geplant ist, hat diese noch nicht bekanntgegeben.

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