Hier kommt Lufthansa Brüssel entgegen – und hier nicht

(Quelle: aero.de)

ITA Airways Airbus A350-900, © Airbus

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FRANKFURT – Die EU-Kommission prüft Lufthansa-Zugeständnisse für den Einstieg bei ITA Airways. Zum Inhalt hält sich der Konzern bedeckt. Nach Medieninformationen will Lufthansa die Langstrecke von Auflagen ausnehmen. Das Kartellverfahren könnte sich noch Monate in die Länge ziehen.

Kommt Lufthansa der EU-Kommission bei ITA Airways auf halbem Weg entgegen? Zumindest hat der Konzern in dieser Woche konkrete Zugeständnisse für eine Kartellfreigabe in Brüssel hinterlegt. Die EU-Kommission hat die sogenannte “Prüfphase 1” daraufhin bis 29. Januar verlängert.

Lufthansa lehnte Details zu den Zugeständnissen ab. Nach Informationen der Finanzredaktion “Milano Finanza” hat Lufthansa aber vorgeschlagen, “in begrenztem Umfang” Slots in Mailand-Linate zu räumen.

Der Konzern sei zudem bereit, Wettbewerber bei der Entwicklung von Strecken zu helfen, auf denen Lufthansa und ITA eine Monopolstellung hätten. Dies gelte etwa für die Verbindung Rom – Frankfurt.

Vor der Langstrecke zieht Lufthansa aber eine rote Linie. Der Konzern will laut “Milano Finanza” keine Auflagen schlucken, die den Interkontverkehr – etwa auf der Strecke Rom – Washington – beschneiden.

Nach Ansicht von Lufthansa legt die EU-Kommission bei der Prüfung der vereinten Marktmacht auf der Langstrecke ohnehin zu strenge Maßstäbe an. So rechne Brüssel bisher auch alle Verbindungen ein, die Lufthansa im Nordamerika-Joint-Venture mit United und Air Canada im Angebot hat.

Es bleibt kompliziert

Die EU-Kommission pocht laut Insidern bisher auch auf Lufthansa-Zugeständnisse im Interkontverkehr.

Die italienische Regierung hatte wiederholt auf eine schnelle Entscheidung in Brüssel gedrängt. Die Lufthansa will von ITA zum Preis von 325 Millionen Euro in einem ersten Schritt 41 Prozent übernehmen. Die EU-Kommission muss der Vereinbarung zustimmen und deren Auswirkungen auf den Wettbewerb prüfen.

Bei einer Billigung durch die Wettbewerbsbehörden wäre später auch eine Übernahme möglich. Von 2025 an könnte die Lufthansa eine Option für weitere 49 Prozent ziehen – und ITA in einem dritten Zug komplett übernehmen.

Die Lufthansa-Vorschläge schaffen eine neue Gesprächsgrundlage. Laut “Milano Finanza” rechnet man in Italien trotzdem nicht mit einer Freigabe aus Brüssel zum 29. Januar. Realistischer sei der Übergang in ein Phase-2-Verfahren – mit einer Entscheidung nicht vor Juli.

© aero.de, dpa-AFX Abb.: Airbus

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