
(Quelle: aero.de)
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KATHMANDU – Yeti Airlines Flug 691 riss 72 Menschen in den Tod. Zum Absturz der ATR 72-500 in Nepal liegt ein vorläufiger Erkenntnisstand der Ermittler vor. Noch im Landeanflug auf Pokhara fuhren die Propeller in den Leerlauf zurück. Hat ein falscher Griff den Absturz verursacht?
Pokhara, 15. Januar 2023: Yeti Airlines 691 aus Kathmandu erreicht den gerade erst eröffneten Flughafen. Die Kapitänin am Steuer wird in den neuen Airport eingewiesen, auf dem rechten Sitz überwacht ein Instruktor den Flug. Am Gate haben Kollegen eine kleine Feier vorbereitet.
Der Endanflug endet in der Katastrophe. Einen Monat nach dem Absturz mit 72 Toten gibt der Eröffnungsbericht der napalesischen Luftfahrtbehörde erste Erkenntnisse der Ermittler zum Geschehen preis.
10:56:27 Uhr: 721 Fuß über Boden schaltet die Crew den Autopiloten ab.
10:56:32 Uhr: Der Stimmenrekorder zeichnet den Callout “Flaps 30” der Pilotin auf. Der Instruktor bestätigt: “Flaps 30 und sinkend.”
Hier passiert möglicherweise ein verhängnisvoller Fehler. “Der Flugdatenschreiber hat zu diesem Zeitpunkt keine Bewegung der Klappen registriert”, hält der Bericht fest. Dafür fahren beide Propeller in Segelstellung zurück – mitten im Landeanflug produzieren die Triebwerke keinen Schub mehr.
10:56:54 Uhr: Die ATR ist in 30 Grad Schräglage, erst jetzt fahren die Landeklappen weiter aus.
10:57:07 Uhr: Die Pilotin bemerkt die fehlende Leistung. Die Crew legt maximalen Schub an, der Instruktor übernimmt die Kontrolle, der Stickshaker warnt vor einem drohenden Strömungsabriss.
10:57:32 Uhr: Die Aufzeichnungen brechen ab. Eine Minute nach Deaktivierung des Autopiloten ist Flug YT691 abgestürzt. Alle 68 Passagiere und vier Crewmitglieder an Bord sind auf der Stelle tot.
© dpa-AFX Abb.: Französische Botschaft in Nepal