F-35 trainiert Einsätze in der Polarnacht

(Quelle: aero.de)

F-35A in Thule, © NORAD

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THULE – Zum ersten Mal sind in Grönland F-35A-Tarnkappenflugzeuge gelandet. Die US-amerikanischen Kampfjets waren dabei mehrere Wochen auf der US-Basis Thule stationiert. Der Stützpunkt im hohen Norden ist von hoher strategischer Bedeutung – Russland ist das Manöver offenbar nicht entgangen.

Die Tarnkappenflugzeuge wurden vom 15. bis 31. Januar im Rahmen der Operation Noble Defender in den Norden der Westküste Grönlands abkommandiert. Mit den regelmäßigen Übungen sichert das Nordamerikanische Luftverteidigungskommando (NORAD) seine Einsatzbereitschaft.

Rund 225 amerikanische und kanadische Soldaten von U.S. und Royal Canadian Air Force waren dieses Mal beteiligt.

Die Jets wurden von der Eielson Air Force Base in Alaska aus eingesetzt. Neben den vier F-35A waren auch drei CF-18, vier KC-135, eine CC-150, eine E-3 und eine CH-149 im Einsatz.

Auf der Basis Thule mussten die Soldaten in permanenter Dunkelheit agieren. Aufgrund der Lage nördlich des Polarkreises geht dort im arktischen Winter die Sonnen nicht auf.

F-35A erhielten zusätzlichen Bremsschirm

Für Einsätze auf vereisten Landebahnen in der Arktis kann die F-35 mit einem Bremsschirm ausgestattet werden. Er ist hinter einer Verkleidung am hinteren oberen Rumpf zwischen den Seitenleitwerken untergebracht. Zurzeit sind nur norwegische F-35 standardmäßig damit ausgestattet.

“Die Stationierung der F-35 demonstriert die Flexibilität der Fähigkeiten zur Unterstützung der arktischen Verteidigung mit Unterstützung des Königreichs Dänemark, um Luftverteidigungsoperationen von diesem Standort aus zu ermöglichen”, so NORAD in einer Erklärung.

Nördlichste Luftwaffenbasis der USA

Die Thule Air Base in Grönland ist der nördlichste Militärstützpunkt der USA und liegt nur 1.524 km vom Nordpol und 1.207 km nördlich des Polarkreises entfernt.

F-35A in Thule, © NORAD

 Die USA errichteten den Luftwaffenstützpunkt im Jahr 1941, um Dänemark bei seiner Verteidigung gegen Deutschland zu unterstützen. Heute wird die Militärbasis vom Raumfahrtkommando der US-Luftwaffe und dem Nordamerikanischen Luftverteidigungskommando genutzt.Insbesondere beherbergt sie ein Radarnetz des 21. Weltraumgeschwaders, das Raketenfrühwarnung, Weltraumüberwachung und -kontrolle ermöglicht.

Hohe strategische Bedeutung

Der Luftwaffenstützpunkt Thule spielt eine immer wichtigere strategische Rolle, im Hinblick auf das Bestreben Russland, seine Position in der Region auszubauen. Gleichzeitig warnen US-Strategieexperte auch vor dem wachsenden chinesischen Interesse an der Arktis.

Unbestätigten Twittermeldungen zufolge hat Russland während der langfristig geplanten NORAD-Übung zwei strategische Bomber vom Typ Tu-160 in der Arktis patrouillieren lassen.

© FLUG REVUE – Christof Brenner Abb.: NORAD

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