(Quelle: aero.de)
PORTUGAL – Die portugiesche Regierung hat im Vorfeld der Privatisierung TAP-Chefin Christine Ourmières-Widener und Verwaltungsratschef Manuel Beja geschasst. Die Managerin kämpft um ihren Ruf – vor Gericht will Ourmières-Widener Schadensersatz in Millionenhöhe von ihrem ehemaligen Arbeitgeber erstreiten.
Ein Skandal um eine 500.000-Euro-Abfindung an eine ranghohe Managerin kostete TAP-Chefin Christine Ourmières-Widener im März den Job. Für die anstehende Privatisierung holte die portugiesische Regierung SATA-Chef Luís Rodrigues als neuen CEO zu TAP.
Die Rochade wird jetzt in einem Gerichtsverfahren aufgerollt – Ourmières-Widener sieht sich zu Unrecht gefeuert und fordert nach portugiesischen Medienberichten die Auszahlung von Gehalts- und Bonuszahlungen ihres bis 2026 geschlossenen Vertrags.
Allein dieser Posten beläuft sich auf rund 3,9 Millionen Euro. Weitere zwei Millionen Euro macht Ourmières-Widener als Schadensersatz geltend. Die französische Managerin sieht ihren Ruf beschädigt, nachdem Finanzminister Fernando Medina die Absetzung in einem Fernsehinterview angekündigt hatte.
Die portugiesische Regierung hat am Donnerstag die damalige Entscheidung zur Neubesetzung der TAP-Spitze verteidigt.
Privatisierungsverfahren ab Oktober
Portugal will nach Medieninformationen im Oktober den Privatisierungsprozess für TAP ins Rollen bringen. Neben Air France-KLM und IAG gilt Lufthansa als potenzieller Interessent. Portugal will allerdings langfristig einen Minderheitsanteil an TAP behalten.
Unterdessen kommt TAP beim Turnaround schneller voran. Im ersten Halbjahr stand ein kleines Plus von 23 Millionen Euro unter der Bilanz. “Operative Margen und Schuldenabbau übertreffen die Ziele das Sanierungsplans”, sagte TAP-Chef Luis Rodrigues. Die Buchungen für die nächsten Quartale liegen laut Rodrigues auf “beachtlichem Niveau”.
© aero.de 08.09.2023 08:41
