Ermittler gehen von Pilotenfehler aus

(Quelle: aero.de)

Air Serbia Embraer E195, © Air Serbia

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BELGRAD – Eine Embraer E195 von Marathon Airlines baut in Belgrad einen haarsträubenden Startunfall. 106 Menschen entgehen knapp einer Katastrophe. Tage nach Unglücksflug Air Serbia 324 legt sich die serbische Flugunfallbehörde in einem ersten Bericht auf einen Pilotenfehler als wahrscheinliche Unfallursache fest.

Flughafen Belgrad, 18. Februar 2024: Air Serbia 324, durchgeführt im Wetlease von Marathon Airlines, rollt mit 106 Menschen an Bord zum Abendflug nach Düsseldorf an Startbahn 30L.

Am Taxiway verpassen die Piloten den richtigen Abzweig zum Line-up – statt über D6 biegt die E195 über D5 auf 30L ein.

Von dort stehen nur noch 1.273 Meter Piste für den Startlauf zur Verfügung. Im Tower fällt der Fehler auf. Der Lotse bietet den Piloten an, umzudrehen – doch die Crew meldet sich nur 30 Sekunden später zurück: “Wir können von Delta 5 abheben.”

Die E195 hat bereits 100 Knoten Fahrt aufgenommen als die Piste ausgeht. Die Crew entscheidet, dass es für einen Startabbruch bereits zu spät ist.

Letztlich schießt die E195 Hunderte Meter über das Pistenende hinaus und streift beim Abflug Teile der ILS- und Befeuerungsanlage. Die Masten schlitzen den Rumpf des Flugzeugs auf, im Flügelkasten klafft ein großes Loch, aus einem Tank läuft Treibstoff aus. Air Serbia 324 ist ein Notfall, die Piloten kehren um.

Tage nach dem Vorfall ist die Akte JU324 für die serbische Flugunfallbehörde CINS weitgehend geklärt. In ihrem Eröffnungsbericht (PDF, in serbischer Sprache) stellen die Ermittler eine “unzureichende Überprüfung der Startparameter durch die Flugbesatzung” nach ihrer Entscheidung fest, “auf verkürzter Startstrecke” abzuheben.

Zunächst berichtete “Ex-Ju Aviation”.

© aero.de Abb.: Air Serbia

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