(Quelle: flugundzeit)

Reisen, Abenteuer und gemeinsame Erlebnisse sind sowieso die besten Geschenke. Wie wäre es mit einem Ort, an den nicht jeder zu jeder Zeit kann und der noch dazu einen einzigartigen Kunstgenuss verspricht? Nur kurzzeitig bis zum 30 März ist dieser geheime Ort für Besucher zugänglich.

Wer Florenz besucht, kommt nicht umhin, ein Kunstwerk von Michelangelo zu sehen. Meist ist das ja auch der Grund, nach Florenz zu reisen, wenn nicht die Giftumwaberte Dynastie der zeitgleich lebenden Familie Medici* das Ziel des Interesses ist.

Michelangelo Buonarroti selbst sah sich in erster Linie als Bildhauer, nicht als Maler, Architekt oder Dichter, obwohl er auf allen diesen Gebieten Bedeutendes und Wegweisendes leistete. Briefe unterzeichnete er mit „Michelangiolo, scultore“ [Michelangelo, Bildhauer]. Die bedeutensten Werke des Perfektionisten finden sich heute in Kirchen und Museen in Florenz (David, Pietà…) und Rom (Das jüngste Gericht, Deckenfresco der Sixtinschen Kapelle,…).

Aber es gibt noch mehr Kunstwerke von Michelangelo, als alle Kunstliebhaber dieser Erde bisher bestaunen konnten. In einer geheimen Kammer in den Medici-Grabkapellen entdeckte der damalige Direktor des Museums Paolo Dal Poggetto 1975 Kohle- und Kreidezeichnungen, die alle Skizzen von (Teilen von) Gesamtwerke(n) von Michelangelo darstellten. Dieses zehn Meter lange, drei Meter breite und zweieinhalb Meter hohe Versteck soll der Künstler 1530 für zwei Monate genutzt haben, um sich vor der Rache der Medici zu verstecken.**

Die Medici-Grabkapellen sind ein bei Touristen beliebter Besuchsort. Hier sind die Mitglieder der Bankiersfamilie Medici begraben, die über drei Jahrhunderte in Florenz herrschte. Der versteckte Raum darin ist jedoch normalerweise für das gewöhnliche Besichtigungspublikum nicht zugänglich. Seit dem 15. November dürfen jeweils vier Besucher*** gleichzeitig das geheime Zimmer Michelangelos besichtigen.

Lange Jahre hatten die Medicis Michelangelo gefördert. In den Kapellen finden sich zahlreiche Skulpturen von Michelangelo. Erst 1527 fiel der Künstler bei den Medici in Ungnade. Bei einem Aufstand, der die Herrscherfamilie ins Exil zwang, verriet er seine bisherigen Gönner und verbündete sich mit deren Gegnern. Als die Familie einige Jahre später wieder an die Macht kam, fürchtete der Künstler um sein Leben und verbrachte zwei lange Monate in dem verborgenen Zimmer unter der Kapelle. 

***Die Öffnung des geheimen Raumes für Besucher erfolgt auf experimenteller Basis und Vorbehalten von 31.10.2023 – bis 30. März 2024 in der Via Prudentenziale. Der maximale Aufenthalt im Zimmer beträgt 15 Minuten, begleitet vom Sicherheitspersonal des Museums. Der Raum ist Montags, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag nachmittag zugänglich. Besuch nur mit vorheriger Reservierung.

INFO UND RESERVIERUNGEN:

operalaboratori.com – Tel. +39 055 294883

https://www.bargellomusei.beniculturali.it/eventi/0/461/la-stanza-segreta-di-michelangelo-apre-ai-visitatori/

Geschenktipp für

Kunstliebhaber. Menschen mit Sinn für das Feine und Seltene und Besondere. –

Frühling in der Toskana, die ersten Erdbeeren, wenn es bei uns noch fröstelt. Sonne pur statt Nebel und Nieselregen. Wem gefällt das nicht?

*Aus der Dynastie der Medici vom 15. bis ins 18. Jahrhundert gingen Großherzöge der Toskana, drei Päpste und zwei Königinnen von Frankreich hervor. Die Paläste und Kunstschätze der Bankiersfamilie Medici prägen die Stadt Florenz bis heute. In den Kapellen finden sich zahlreiche Skulpturen von Michelangelo.

**Das Leben Michelangelos liest sich wie ein Krimi. Er war rastlos, oft unzufrieden mit seiner Leistung, und wechselte mehrfach seine Lebens- und Arbeitsorte und auch seine Gönner und Auftraggeber. Die Probleme und Herausforderungen, die dadurch entstanden (und so manches Kunstwerk unvollendet ließen) würden etliche Spielfilme füllen.

(Das Eingangsbild zeigt die von Michelangelo gemalte Decke der Sixtinischen Kapelle. In der geheimen Kammer war ich noch nicht und habe daher kein Lizenzfreies Bild.)

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