Im Mai 2022 landeten die Helikopter der Bundeswehr-Flugbereitschaft unerwartet in den Medien. Dabei waren nicht wie bei anderen Geräten der Luftwaffe technische Defekte die Ursache, sondern die Nutzung: Die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) geriet in die Kritik, weil sie ihren Sohn auf einem Flug in einem der Cougar-Helikopter mitgenommen hatte, um im Anschluss an einen dienstlichen Termin gemeinsam mit ihm auf Sylt Urlaub zu machen. Publik geworden war die Sache, weil Lambrecht ein Foto ihres Sohnes auf Instagram postete. Rechtlich sei alles im Rahmen gewesen, beteuerte die Ministerin, angesichts ihrer insgesamt massiv kritisierten Arbeit als Verteidigungsministerin nahm ihr die Öffentlichkeit die Sache dennoch übel.
Steigende Kosten
Die Cougar, die damals nur eine Statistenrolle spielten, sind jetzt selbst in den Fokus geraten. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, sollen die 26 Jahre alten Helikopter in absehbarer Zeit durch neue Muster ersetzt werden, wofür im Haushaltsentwurf für das Jahr 200 Millionen Euro hinterlegt seien. Der Haushaltsausschuss hat den Plan auf seiner Sitzung am 18. Januar durchgewunken, der Bundestag muss dem Plan allerdings noch zustimmen. Hintergrund für die Ersatzbeschaffung seien deutlich steigende Kosten für Betrieb und Wartung.
Die Opposition kritisierte die Entscheidung. Laut Münchner Merkur wetterte CDU-Haushaltsexperte Ingo Gädechens, die Regierungskoalition habe anscheinend „vollkommen den Bezug zur Realität verloren“. Seiner Rechnung zufolge werde die Ampel in diesem Jahr 176 Millionen Euro Mehreinnahmen haben – durch die Streichung der Agrardiesel-Subventionen. Das entspreche knapp der Summe für die Neuanschaffung. Ein große Boulevardzeitung, die ebenfalls über den Fall berichtete, merkte zur geplanten Anschaffung an, dass es bei der Bundespolizei mit dem Muster Puma mehrere Hubschrauber gebe, die zum Transport von Polit-VIPs zur Verfügung stünden.
Welches Muster als Ersatz für die Cougars angeschafft werden soll, ist noch unklar.