Boeing baut 737-MAX-Paneele aus und wieder ein

(Quelle: aero.de)

NTSB stellt Türstopfen sicher, © NTSB

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WASHINGTON – Eine Notlandung, ein Loch in einer nagelneuen 737 MAX – und ein zerknirschter Boeing-Chef: Alaska Airlines Flug 1282 wirft erneut Fragen nach der Produktsicherheit beim US-Flugzeugbauer auf. Die US-Flugunfallstelle NTSB will jetzt herausfinden, wie sich das Paneel von der 737 MAX 9 lösen konnte.

David Calhoun räumt “Fehler” ein: Der Konzern werde aus Alaska Airlines Flug 1282 Konsequenzen ziehen, kündigte der Boeing-Chef am Dienstag vor Mitarbeitern an.

Unterdessen ist die US-Flugunfallstelle NTSB mit Ermittlungen befasst. Von deren Ausgang hängt für Boeing viel ab – denn noch ist die Frage offen, ob sich der sogenannte “Türstopfen” wegen eines Montagefehlers im Flug gelöst hat – oder Konstruktionsschwächen aufweist.

Der grundlegende Aufbau des Türstopfens ist allerdings nicht neu – auch am Vorgängermodell 737-900ER wird die Vorrichtung verwendet.

“Wir müssen in erster Linie herausfinden, was mit diesem Flugzeug passiert ist”, sagte die NTSB-Vorsitzende Jennifer Homendy. Der Türstopfen wurde kurz nach dem Vorfall im Garten eines Lehres sichergestellt und wird jetzt von Experten des NTSB technisch untersucht.

Das Paneel ist eine Vorrichtung für einen zusätzlichen Notausgang. Die 737 MAX 9 ist für bis zu 220 Passagiere zugelassen, in Kabinenauslegungen ab 190 Sitzen ist der zusätzliche Exit Pflicht. Hersteller des 27 Kilogramm schweren und türgroßen Elements ist der Zulieferer Spirit Aerosystems.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur “Reuters” baut Boeing den vorinstallierten Türstopfen im Werk zunächst wieder aus, um eine Ladeluke für Kabinenelemente zu schaffen.

Auch Airlines verwenden den Zugang bei Wartungsarbeiten regelmäßig – das NTSB untersucht deswegen auch die Wartungsprotokolle von Alaska Airlines. Die Gesellschaft hatte nach der Auslieferung des Flugzeugs noch eine Satellitenempfangsanlage nachgerüstet.

Türstopfen der 737 MAX 9, © Boeing, NTSB

 Das Paneel wird von zwölf Verschraubungen gehalten und mit vier Bolzen fixiert. “Wir haben die vier Bolzen, die das Bauteil an seiner vertikalen Bewegung hindern, noch nicht geborgen”, sagte NTSB-Ingenieur Clint Crookshanks. “Wir haben auch noch nicht festgestellt, ob sie dort vorhanden waren.” Die zwölf Verschraubungen wurden bei dem Vorfall herausgerissen.

Alaska Airlines hat nach eigenen Angaben an weiteren 737 MAX 9 locker sitzende Schrauben festgestellt, ebenso United Airlines. Turkish Airlines führt an ihren fünf 737 MAX 9 aktuell ebenfalls Checks durch.

© aero.de 10.01.2024 09:19

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