(Quelle: flugrevue.de)

Satellitenaufnahmen zeigen Bilder der Verwüstung. Wo zuvor noch Flugzeuge abgestellt in Reih und Glied standen, liegen jetzt rauchende, verschmorte Trümmerhaufen. Ihre Silhouetten erinnern nur noch schemenhaft an das, was sie noch vor dem vergangenen Samstag waren, als sudanesische Paramilitärs den Flughafen Khartum mit Artillerie beschossen. Mindestens 14 Flugzeuge, darunter eine Boeing 737-800 der ukrainischen Fluglinie SkyUp und ein Airbus A330 von Saudi Arabian Airlines, fielen der Attacke zum Opfer. Die Satellitenbilder des Erdbeobachtungsunternehmens Maxar Technologies lassen außerdem erkennen, dass zwei Iljuschin Il-76 und eine Antonow An-74 der sudanesischen Luftwaffe zerstört wurden. Auch zwei ausgebrannte An-12 und einige kleinere Propellermaschinen, vermutlich DHC-5 Buffalo, sind unter den zerstörten Flugzeugen, genauso wie offenbar zwei MiG-29 der ägyptischen Luftwaffe.

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Die letzte Il-62M

Wie funktionsfähig die verbrannten Exemplare vor dem Angriff waren, ist größtenteils unklar – abgesehen von der ukrainischen 737 und der saudischen A330, die bis Samstag regulär im Einsatz standen. Der größte Jet auf dem Vorfeld, der jetzt nur noch ein Häufchen Elend ist, parkte jedenfalls seit mindestens drei Jahren untätig in Khartum. Dennoch schmerzt sein Verlust, handelt es sich doch dabei um die letzte Iljuschin Il-62M, die jemals aus der Endmontagehalle rollte. Der markante Vierstrahler mit den D-30-Turbofans am Heck trug das Kennzeichen ST-PRA und gehörte der sudanesischen Regierung. Sein Zusammenbau im Flugzeugwerk Kasan startete zwar schon 1993, das Flugzeug wurde allerdings erst im Jahr 2004 vollendet. Der Gouverneur der Republik Tatarstan vermachte es anschließend dem Präsidenten des Sudan, Umar al-Baschir. Der nahm die Il-62M (Seriennummer 57-01) Anfang 2005 in Empfang und nutzte sie fortan als VIP-Jet für Auslandsreisen. 2017 schwebte die formschöne Russin ein letztes Mal zur Wartung in Kasan ein. Wie oft sie danach noch zur Verwendung kam, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Seit mindestens April 2019, als Präsident al-Baschir durch einen Militärputsch abgesetzt wurde, war die ST-PRA jedoch nicht mehr in der Luft. Seit Samstag ist klar, dass das für immer so bleiben wird.

Exoten auf dem Vorfeld

Abgesehen von der zerstörten Il-62M und den anderen niedergebrannten Maschinen zeigen die Maxar-Satellitenbilder des Flughafens Khartum auch einige geparkte Flugzeuge, die den Angriff vom Wochenende anscheinend in einem Stück überstanden haben. Darunter findet sich manche aviatische Rarität – etwa eine Lockheed Jetstar, ebenfalls vierstrahlig, ebenfalls mit Triebwerken am Heck, aber ein paar Nummern kleiner als die Iljuschin. Dabei dürfte es sich um die 1979 gebaute ST-FSA handeln (Seriennummer 5236), die einst als Gebrauchtflugzeug aus den USA in den Besitz der sudanesischen Regierung kam – allerdings ebenfalls seit Jahren nicht mehr abhob.

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