(Quelle: aero-kurier.de)
Für eine Luftfahrtmesse bietet Friedrichshafen mit seinem Ausstellungsgelände in Laufweite zum Flughafen optimale Bedingungen. Allerdings stellt sich die Frage, wie viele Piloten die perfekte Anbindung in diesem Jahr tatsächlich noch nutzen und auf dem Luftweg anreisen werden. Nach dem Ärger über die Slotregelung, über den der aerokurier mehrfach berichtete, dürfte 2024 das Unverständnis über die neuen, höheren Gebühren die Gemüter bewegen.
Wer mit einem Flugzeug bis zwei Tonnen MTOW zu AERO anreisen will, muss in diesem Jahr 129 Euro berappen. Der Betrag setzt sich zusammen aus der Slotgebühr von 40 Euro sowie einer Pauschale von 89 Euro, in der Landung, Handling, Bodentransfer zum Messegelände sowie Abstellen für 24 Stunden inkludiert sind. Entscheidender Unterschied zum Vorjahr: die Reservierungsgebühr für den Slot wird nicht mehr auf Lande- und Abstellgebühren angerechnet.
Viele Einzelpositionen inkludiert
Auf aerokurier-Nachfrage zu den Hintergründen der deutlichen Preissteigerung antwortete der Flughafenbetreiber, dass eine vielzahl von Services damit abgegolten sei. Das umfasse auch Gebühren, die in Abhängigkeit der zusätzlich zur Crew an Bord befindlichen Personen fällig würden oder Entgelte beispielsweise für die Befeuerung oder die Nutzung des Flughafens am Samstag bzw. Sonntag vor 9 Uhr bzw. nach 20:00 Uhr Ortszeit.
Dass diese Argumente überzeugen, darf bezweifelt werden. Normalerweise werden für eine Landung mit einem Flugzeug bis zwei Tonnen 21 Euro bei Lärmklasse A (erhöhter Lärmschutz) und 39 Euro bei Lärmklasse B fällig. Für Flugzeuge bis 1,2 Tonnen sind es 13 bzw. 28 Euro. Das Abstellentgelt liegt in den genannten Gewichtsklassen bei 15 Euro für 24 Stunden. Dazu kommt noch eine geringe Gebühr für den Shuttleservice vom Flugzeug zum Terminal und zurück.
Alternativen prüfen
Viele VFR-Flieger hatten in der Vergangeneheit die Chance genutzt, am Morgen oder am Vormittag mit dem Flugzeug komfortabel und schnell nach Friedrichshafen zu kommen, einen Messebummel zu machen und am späten Nachmittag wieder zurück zu fliegen. Ob diese Möglichkeit angesichts der Gebühren ihren Reiz behält, ist unklar – auch wenn es für den Piloten nach wie vor ein AERO-Tagesticket im Wert von 34 Euro kostenfrei gibt.
Wie in den Vorjahren ist auch wieder eine Anreise über die Flugplätze Markdorf, Konstanz, Mengen und Leutkirch möglich, wobei insbesondere die ersten beiden aufgrund der räumlichen Nähe bzw. der Anbindung via Fähre recht attraktiv sind. Weitere Informationen dazu gibt es im 54 Seiten starken AERO SPECIAL, das der April-Ausgabe des aerokuriers beiliegt.