(Quelle: aero.de)
TOULOUSE – Am Mittwoch hat in Toulouse ein A321XLR-Prototyp das Route Proving aufgenommen. Die Schlussphase im Flugtestprogramm simuliert bereits den späteren Liniendienst der neuen Version. Befördert werden zunächst nur 30 Testpassagiere auf Flugzeugumläufen im Airline-Stil.
Die Flugerprobung der A321XLR geht in die Schlussphase. Der Prototyp F-WWAB hob am Mittwoch von Toulouse ab und flog zunächst westwärts via Madrid und Portugal. Nördlich von Gibraltar drehte er auf Ostkurs und flog via Süditalien und Norditalien nach Toulouse zurück.
Damit beginnt für die A321XLR eine zehntägige Flugtestphase, bei der bei 15 Flügen mindestens 100 Flugstunden absolviert werden sollen.
Das von den Zulassungsbehörden geforderte Route Proving stellt die Zuverlässigkeit und Ausgereiftheit eines Musters unter simulierten Einsatzbedingungen sicher. Dazu gehören typische Umläufe mit kurzen Bodenzeiten, die komplette Versorgung der Passagiere mit Essen und Getränken, der Betrieb der Toiletten, die Gepäckverladung und teilweise bereits die Bedienung durch eingewiesenes, “echtes” Airline-Personal der späteren Kunden.
Testpassagiere werden befragt
Die A321XLR dürfte als Langstreckenmuster bald auch auswärtige Ziele ansteuern. Dabei soll der Betrieb bei unterschiedlichen Typen von Kundenairlines und in unterschiedlichen Klimazonen simuliert werden.
An Bord reisen jeweils 30 Testpassagiere mit, darunter Airline-Mitarbeiter und Airbus-Beschäftigte, die von Testingenieuren beobachtet und befragt werden.
Prototyp mit voller Ausstattung
Die eingesetzte A321XLR, MSN11080 ist mit einer vollständigen Airline-Kabine ausgestattet. Im Gegensatz zum früheren Route Proving, das oft schon von Airline-Kunden vorab für Präsentationen und Sonderevents genutzt wurde, ist dieses Testkapitel mittlerweile technischer angelegt. Es wird intern “Functional and Reliability Testing” genannt.
Mit dem Erreichen dieser Phase zeigt die A321XLR, dass sie ihrer für 2024 geplanten Zulassung und ersten Auslieferung deutlich näher kommt.
© FLUG REVUE – Sebastian Steinke Abb.: Airbus