(Quelle: aero.de)
MOSKAU – Sanktionen klemmen russische Airlines von Ersatzteillieferungen ab. Nach Medieninformationen müssen nur sechs Monate nach dem russischen Überfall auf die Ukraine erste Flugzeuge der Bestandsflotten als Teilespender herhalten. Aeroflot zerlegt offenbar einen brandneuen Airbus A350-900.
Leasinggeber hatten diesen Schritt bereits befürchtet: Aeroflot opfert Flugzeuge, um Ersatzteile zu gewinnen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“ unter Berufung auf Insider.
Vom Part-out bei Aeroflot sind demnach mindestens ein Sukhoi Superjet 100 und ein Airbus A350-900 betroffen. Bei der A350-900 soll es sich um ein erst kürzlich an Aeroflot geliefertes Flugzeug handeln.
Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten die USA und die EU den Export von Originalersatzteilen für Airbus- und Boeing-Jets auf die Sanktionslisten gesetzt. Russland hält mehrere Hundert Flugzeuge westlicher Leasingfirmen im Land fest – die Eigner haben Milliardenabschreibungen zu verdauen.
Part-out, Kopien, Graumarkt
Die russische Luftfahrtbehörde Rosaviatsia hatte einen Part-out von Bestandsflotten im Juni prinzipiell genehmigt – die gewonnenen Ersatzteile sollen die übrigen Flotten bis 2025 versorgen. Russland will zudem Ersatzteile in Eigenproduktion kopieren – und mögliche Quellen im Iran und China anzapfen. China hatte dazu in den letzten Monaten widersprüchliche Signale gesendet.
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