
(Quelle: aero.de)
DEN HAAG – Die niederländische Regierung wird nach internationalen Protesten vorerst doch nicht die Flugbewegungen auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol verringern. Diese Maßnahme sei vorerst ausgesetzt worden, teilte der Minister für Infrastruktur, Mark Harbers, am Dienstag dem Parlament in Den Haag mit.
Ursprünglich sollte die Zahl der Flüge im nächsten Jahr von maximal 500.000 auf rund 460.000 reduziert werden, nach internationalen Protesten rudert die Regierung in Den Haag zurück.
Der Minister sprach von einer „bitteren Pille“. Die Regierung halte aber langfristig an dem Plan fest. Um Klima, Natur und Anwohner zu schützen, müsse der Flughafen kleiner werden. Doch jetzt gebe es unter anderem von der EU-Kommission und den USA große rechtliche Einwände.
Die US-Regierung hatte Protest eingelegt, da von der Reduzierung überproportional amerikanische Fluggesellschaften getroffen würden. JetBlue sollte ihre Slots in Amsterdam nach wenigen Monaten wieder komplett verlieren.
Auch die Landerechte für die niederländische Fluggesellschaft KLM in den USA waren gefährdet – die USA drohten KLM eine Kürzung von 1.135 Start- und Landerechten an, rund ein Fünftel des US-Flugplans der Airline stand im Feuer.
Auch die EU-Kommission äußerte rechtliche Bedenken, da die Reduzierung nicht im Einvernehmen mit dem Luftfahrtsektor getroffen worden seien.
Der Flughafen Schiphol und Anwohner bedauerten die Entscheidung. Fluggesellschaften reagierten dagegen erleichtert. Sie hatten gegen die Kürzungen vor Gericht geklagt. Darüber muss nun das höchste Gericht des Landes entscheiden.
© dpa-AFX, aero.de Abb.: Flughafen Amsterdam