(Quelle: aero-kurier.de)
Als Hubertus von Samson-Himmelstjerna im April 2017 sein Amt antrat, klang er durchaus enthusiastisch und schien sich auf die Herausforderungen, die jedes Spitzenamt im Deutschen Aero Club mit sich bringt, zu freuen. Dem aerokurier sagte er damals, er wolle sich dafür einsetzern, „die Rahmenbedingungen des Luftsports derart mitzugestalten, dass es aktuellen und zukünftigen Luftsportlern und Luftsportlerinnen möglich bleibt, in den beflügelnden Genuss des tatsächlichen Fliegens zu kommen – mit all seinen spür- und erlebbaren Momenten“.
Veränderungen begleitet
Nach Sechseinhalb Jahren geht Samson-Himmelstjernas Zeit beim Dachverband der deutschen Sportfliegerei unrühmlich zu Ende. In einer Mail an Vorstand, Mitgliedsverbände und Mitarbeiter, die dem aerokurier vorliegt, gibt der Generalsekretär seine berufliche Neuorientierung bekannt. Zu seinen Beweggründen erklärt er, dass er mit dem jüngsten Vorstandswechsel viele Hoffnungen in den Neuanfang im DAeC verbunden habe und guter Dinge gewesen sei, dass die Mitglieder im DAeC nach schwierigen Jahren wieder zusammenfinden und konstruktiv an Modellen für die Zukunft arbeiten. In diesem Prozess hätte er den Vorstand mit voller Überzeugung und ganzer Kraft begleitet.
Allerdings seien diese Hoffnungen auf der jüngsten außerordentlichen Hauptversammlung erschüttert worden. Samson-Himmelstjerna spricht von wenig konstruktiven und bisweilen unfair geführten Auseinandersetzungen, die dazu geführt hätten, dass er für sich keine Möglichkeiten mehr sehe, die Zukunft des DAeC in eine gute Richtung mit zu entwickeln und mit der Kündigung die notwendigen Konsequenzen ziehe. Dem Vorstand und den Mitarbeitern der Geschäftsstelle dankte er für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Satzungsänderungen abgelehnt
Stein des Anstoßes auf der Hautversammlung waren geplante Satzungsänderungen, die ermöglichen sollten, dass der Verband auch in Zukunft eigenständige Sportarten vertreten kann und ihnen gleichzeitig eine assoziierte Mitgliedschaft einräumt, sagt ein DAeC-Funktionär, der auf der Hauptversammlung anwesend war. „Dieser Versammlungen gingen mehrfache Gesprächsrunden mit allen Beteiligten voraus, in denen der vorgelegte Entwurf entstand. Es war beschämend, dass die mühsam ausgearbeiteten Vorschläge mit fast Zweidrittelmehrheit abgelehnt wurden. Die Landesverbände, Monosportverbände und Bundeskommissionen haben den kompletten Vorstand vor die Wand rennen lassen. Das Verhalten der Mitgliederversammlung war unwürdig, unanständig und destruktiv.“
Seit Jahren währender Streit
Die Kündigung des Generalsekretärs ist ein erneuter Hinweis auf den seit vielen Jahren im DAeC schwelenden Streit um die grundsätzliche Ausrichtung des Verbandes und die nicht gelingende Zusammenarbeit zwischen Bundesverband und den Landesverbänden sowie den Mono-Luftsportverbänden. Zu einem möglichen Nachfolger für Hubertus von Samson-Himmelstjerna gibt es aktuell noch keine Informationen.
Wohin steuert der DAeC? In seinem Kommentar macht sich Lars Reinhold darüber Gedanken.