(Quelle: aero.de)
KABUL – EU und USA geben Afghanistan wieder für kommerzielle Überflüge frei – sofern Airlines Flughöhen ab FL320 nicht unterschreiten. Eine verlässliche Flugsicherung gibt es in Afghanistan nicht, dafür jede Menge mobile Boden-Luft-Raketen. Die meisten Airlines machen um den Luftraum lieber weiter einen Bogen.
„Viel Glück mit den Taliban“: Abkürzungen durch afghanischen Luftraum verlieren nach Einschätzung des Pilotenportals „Ops-Group“ spätestens bei einer Notlandung schnell ihren Reiz.
Dabei sind Überflüge im FIR Kabul und dem Rest des Landes grundätzlich wieder frei. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat die Regeln für Afghanistan im Juli gelockert – ab FL320 ist US-Fluggesellschaften die Querung afghanischen Luftraums erlaubt.
Zuvor durften kommerzielle Airlines per P500/G500 nur einen Ausläufer im Osten des Landes – kurz – schneiden. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA hegt ebenfalls keine Einwände gegen Überflüge in FL320, Deutschland empfiehlt laut „Ops-Group“ sicherheitshalber FL330 als Mindestflughöhe.
Keine Flugsicherung
Durch Afghanistan hilft Crews keine Flugsicherung. Und unter FL300 sieht auch die FAA weiter ziemlich handfeste Gefahren – etwa in Form von Ein-Mann-Boden-Luft-Raketen, sogenannten „Manpads“. Die meisten Airlines nehmen angesichts solcher Risiken lieber weiter einen Umweg um Afghanistan in Kauf.
Die Ops-Group erinnert zudem an mittelbare Gefahren im Taliban-Gebiet – im Fall der Fälle: „Wenn Sie auf einen Flughafen in Afghanistan ausweichen müssten, wie zuversichtlich wären Sie, dass Sie dort mit heiler Haut wieder rauskommen?“
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