(Quelle: aero.de)
FRANKFURT – Flug- und Bahnreisen pendeln sich auf Normalwerten ein. Nach einer Datenanalyse des Statistischen Bundesamts lagen die prozentualen Anteile beider Verkehrsträger am Gesamtreiseaufkommen 2022 in etwa wieder auf dem Niveau von 2019. Bei Geschäftsreisen ist noch Luft nach oben.
Reisende aus Deutschland haben 2022 insgesamt 222 Millionen Privat- und Geschäftsreisen mit mindestens einer Übernachtung im In- oder Ausland unternommen.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 24 Prozent mehr als im stark von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021, aber noch 15 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2019.
Die Verteilung der Reiseziele zwischen Inland und Ausland entspricht wieder dem Vorkrisenniveau. „Der Anteil der Reisen ins Ausland lag im Jahr 2022 bei 39 Prozent, im Vergleich zu 38 Prozent im Jahr 2019“, heißt es vom Bundesamt. „Während der pandemiegeprägten Jahre 2020 und 2021 war der Anteil auf 25 Prozent beziehungsweise 27 Prozent gefallen.“ Hintergrund: „In dieser Zeit verlagerten sich die Reisetätigkeiten verstärkt ins Inland.“
Die Behörde registrierte vergangenes Jahr 192 Millionen private Reisen – 22 Prozent mehr als im 2021, aber immer noch 13 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2019.
Geschäftsreisen klar unter 2019
„Im Vergleich zu den Privatreisen stieg die Zahl der Geschäftsreisen 2022 gegenüber 2021 deutlich stärker um 39 Prozent auf 30 Millionen“, erklärte das Statistische Bundesamt. „Allerdings war die Zahl dienstlicher Reisen in der Pandemie auch deutlich stärker gesunken und blieb 2022 um 27 Prozent geringer als im Jahr 2019.“
Dies deute darauf hin, „dass viele Geschäftstermine auch nach der Pandemie virtuell stattfinden und dadurch auf Geschäftsreisen zunehmend verzichtet wird.“
Nach der Krise haben mehrere Konzerne ihre Reiserichtlinien verschärft – Kosten- und Klimadruck durchkreuzen viele Reisepläne. Laut Airlinemanagern werden vor allem Termine ohne Kundenkontakt öfter ins Digitale verlagert.
Jede siebte Reise mit dem Flugzeug
Dessen ungeachtet wird das Flugzeug insgesamt wieder häufiger genutzt: „Der Anteil der Flugreisen erreichte fast Vor-Corona-Werte – er stieg von 9 Prozent im Jahr 2021 auf 15 Prozent im Jahr 2022“, halten die Bundesstatistiker fest. „Im Jahr 2019 hatte der Anteil bei 17 Prozent gelegen.“
Bahnreisen lagen 2022 mit einem Anteil von 17 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie 2019 und 2021.
© aero.de, Destatis Abb.: Flughafen Düsseldorf