40 Jahre Piper-Treffen auf dem Flugplatz Celle-Arloh

(Quelle: fliegermagazin)

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Auf dem Grasplatz Celle-Arloh war am ersten Juli-Wochenende wieder viel los: Mehrere Dutzend Piper Cubs gab es zu bestaunen. Das fliegermagazin war vor Ort!

Von Rolf Stünkel

Ronnie Angst aus der Schweiz zu Besuch beim Piper-Treffen in Celle. Bild: Rolf Stünkel

Am ersten Juli-Wochenende war es wieder soweit: Mehrere Dutzend Piper-Cubs versammelten sich zu ihrem jährlichen Piper-Treffen. Es war bereits das 40. Mal, also ein feierlicher Anlass. Ort des Geschehens war der geräumige Grasplatz Celle-Arloh. „Wir freuen uns, die Piloten hier an der Lüneburger Heide begrüßen zu dürfen“, freute sich Detlef Rommel, 1. Vorsitzender der Flugsportvereinigung Celle e.V. „Nach der Corona-Pause geht es endlich wieder aufwärts.“

Die angereisten Crews erwartete ein interessantes Rahmenprogramm mit leckerer Begrüßungssuppe, Vorträgen, geselligen Abenden mit Lagerfeuer und Ausflügen in die historische Altstadt von Celle. Im Mittelpunkt stand natürlich die Fliegerei mit Vorbeiflügen, Ziellande-Wettbewerb und anderen Aktivitäten. Auf dem Vorfeld überwogen erwartungsgemäß die Piper Cubs, viele trugen originelle Abzeichen und Aufschriften. Flugzeuge aus Dänemark, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, aus Österreich und der Schweiz waren angereist. Auch einige auf Hochglanz polierte Boeing Stearman erregten Aufsehen.

Beim Piper-Treffen gab es auch Boeing Stearman zu sehen. Foto: Rolf Stünkel

40 Jahre Piper-Treffen: Piloten kommen von überall her

Mehrere der Piloten hatten schon Treffen mitgemacht und freuten sich, bekannte Gesichter wieder zu sehen. Die beiden Schweizer Ronnie Angst und Peter Gafner waren mit einer Piper Cub L4 aus dem Jahre 1945 vom Flugplatz Speck-Fehraltorf (LSZK) gekommen, einem etwa 20 km östlich von Zürich gelegenen Grasplatz mit 625m-Piste. Die Flugreise nach Celle stellte für den 90-PS-Veteranen keine besondere Herausforderung dar. „Ich war mit der Piper schon in Skandinavien“, lächelt Ronnie, „Polen, Slowenien, Ungarn, Frankreich, Spanien Holland, Kroatien und England. Die französischen Hochgebirgsplätze sind besonders spannend.“ Diesmal ging die Route über Aschaffenburg und Hildesheim nach Celle, für Angst und Gafner der erste Besuch. Das Treffen hat ihnen gut gefallen. „Super Organisation, eine sehr schöne Stadt“, lobten die Schweizer, „dann diese Wahnsinns-Band am Abend, sehr gutes Essen – es war ein tolles Zusammensein mit Gleichgesinnten.“

Ronnie Angst und Peter Gafner sind aus der Schweiz zum Piper-Treffen angereist. Foto: Rolf Stünkel

Der Brite Simon Harris war mit einem Freund in einer PA18-150 aus Oaksey Park (EGTW) angereist. Der Grasplatz liegt in den Cotswolds, etwa auf halbem Wege zwischen Bristol und Oxford. Die knapp 500 nautische Meilen lange Flugstrecke nach Celle führte über Calais und Midden-Zeeland. „Ich war schon 17mal auf einem Treffen“, schätzte Simon. Auch er zeigt sich begeistert von Celle, auf dessen benachbartem Militärflugplatz einst der britische Autor Frederick Forsyth stationiert war. „Sein berühmter Roman ,Der Lotse´ handelt vom weihnachtlichen Irrflug eines jungen Piloten von Celle nach England“, erläutert Harris.

Modellflugzeuge machten beeindruckende Flugvorführungen

Der Deutsche Sebastian Wiede war mit seiner PA22-150 Caribbean aus Ringsted (EKRS) in Dänemark gekommen, einem beschaulichen Platz mit 733 Meter langer Grasbahn. „Ich suche mir die Zwischenlandeplätze nach Seitenwind und Grasbahn aus“, schmunzelte er mit Blick auf die Wettervorhersage. „Mal sehen, wie wir wieder nach Hause kommen.“

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Während sich die Piloten Kaffee und Kuchen schmecken ließen, bewunderten die Besucher die blitzenden Oldtimer-Karossen vor dem Vereinsheim und betrachteten interessiert die sauber aufgereihten Gastmaschinen. Modellflugzeuge, den lebensgroßen Cubs zum Verwechseln ähnlich, machten beindruckende Flugvorführungen.

Wer organisiert das Piper-Treffen?

Rolf Wittorf aus Rendsburg leitet die deutschen Piper-Treffen. Er übernahm vor rund fünf Jahren die Nachfolger von Peter Arbogast, der die Tradition im Jahre 1984 mit einem ersten kleinen Treffen in Schmidgaden (EDPQ) in der Oberpfalz ins Leben gerufen hatte. „Wir sind eine kleine, aber feine Gemeinschaft von Gleichgesinnten“, erläutert Rolf Wittorf. „Unsere Treffen sind die größten ihrer Art in Europa. 70 Prozent der Piloten sind Wiederholungstäter. Der ausrichtende Flugplatz oder Aeroclub tritt als Veranstalter auf und erstellt eine eigene Homepage für das jeweilige Treffen, auf der die Anmeldungen einlaufen.“

Rolf Wittorf aus Rendsburg leitet die deutschen Piper-Treffen. Foto: Rolf Stünkel

Während die gelben Piper-Cubs der „Bravo Lima“-Staffel aus Tannheim, Nachfolger der legendären Burda-Staffel, einen Schauflug machten, bereitete Rolf Wittorf seine rote Piper PA 18 zum Bannerschlepp vor. Bald brummte die 1952 gebaute Maschine in Formation mit einer zweiten Piper und dem großen Pipertreffen-Banner über den Platz.

Am Abend fand die große Abschlussparty mit Siegerehrung des Ziellande-Wettbewerbs statt. Der Hamburger Modellbauer Jürgen Rothgordt von der Piper- IG schenkte der Vereinigung sein gelbes Flugzeug als eine Art fliegender Wanderpokal für die nächste Veranstaltung. „Sie wird in Bad Dürkheim stattfinden“, verriet Rolf Wittorf am Sonntag. Der Wind frischte stark auf, und die Gastmaschinen machten sich zeitig auf den Weg. Auch Rolf Wittorf riss den Propeller seiner PA-18 an und zog die Bremsklötze weg „Zum Glück ist Rendsburg nicht weit“, lachte er.

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