
(Quelle: aero.de)
CHICAGO – Neue Tabellen bei Delta und American Airlines setzten United unter Zugzwang. Nach harten Verhandlungen meldet jetzt auch die dritte große US-Netzgesellschaft einen Durchbruch mit ihren Piloten – deren Gehälter werden bis 2027 um bis zu 40 Prozent in die Höhe schnellen.
In US-Cockpits ist derzeit gutes Geld zu verdienen. Nach Einigungen bei Delta und American steht jetzt auch bei United ein neues Tabellenwerk für rund 16.000 Piloten.
Die US-Pilotengewerkschaft ALPA spricht noch von einer “Grundsatzvereinbarung”. Die sei aber “historisch”. Tatsächlich greift United für den Abschluss sehr tief in die Tasche – der US-Lufthansapartner hatte zuletzt ein Gesamtpaket von 8,0 Milliarden geboten, legt jetzt aber nochmal 2,0 Milliarden US-Dollar oben drauf.
“Dienstpläne, Vergütung, Jobsicherheit, Pensionen, Sozialleistungen – dieses solide und umfassende Paket liefert Verbesserungen bei allen kritischen Bereichen”, teilte ALPA am Wochenende mit. Die Pilotengehälter werden bei vier Jahren Laufzeit demnach zwischen 34,5 und 40,2 Prozent anziehen.
Delta Air Lines hatte zu Jahresbeginn mit einem 7-Milliarden-Abschluss eine Tariflawine für die gesamte Branche losgetreten: Kapitäne auf der Interkontflotte erhalten nun bis zu 474 US-Dollar pro Blockstunde.
American Airlines kam im Mai nicht billiger davon. Hier sollen die Pilotengehälter 2023 um 21 Prozent, 2024 um fünf Prozent und 2025 und 2026 um je vier Prozent zulegen.
Die Tabelle für Pilotinnen und Piloten der American-Kontflotte wird dann erst bei 475.000 US-Dollar im Jahr enden. In der Interkontflotte sind Jahresbezüge von 590.000 US-Dollar möglich – 170.000 US-Dollar mehr als bislang.
Zeitgleich will American ihre Cockpitcrews stärker als bisher an Gewinnen beteiligen. Der Bonuspool für Piloten soll von fünf auf zehn Prozent des Vorsteuergewinns aufgestockt werden, kündigte die Airline an. An Gewinnen über 2,5 Milliarden US-Dollar sollen die Piloten sogar zu 20 Prozent partizifieren.
Leergefegter Arbeitsmarkt
Die explosionsartige Gehaltsentwicklung ist auch einem akuten Personalmangel geschuldet. Aktuell fehlen US-Airlines rund 10.000 Pilotinnen und Piloten, schätzt die Investmentbank Jeffries. Vor 2027 sei nicht mit einer Entpannung der Lage auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen.
Die drei großen US-Flugkonzerne zahlen ihren Piloten annährend gleiche Gehälter – sogenannte “Me-Too-Klauseln” in den Tarifverträgen bringen das jeweils höchste Tabellengehalt zur Geltung.
Unterdessen seht eine Einigung bei Lufthansa über neue Tarifwerke für die rund 5.200 Pilotinnen und Piloten in den Kerngesellschaften weiter aus. Pilotenvertreter registrierten zuletzt aber Bewegung in den Gesprächen.
© aero.de 17.07.2023 08:25
Was hat denn Lufthansa damit zu tun?
Falls Sie es nicht mitbekommen haben, die Hansa ist gerade in Verhandlung mit ihren Piloten. Und die nehmen so eine Nachricht natürlich mit.Machen sie das? Die VC hat eine Gehaltsforderung gestellt und so wie zu lesen war sind sich, bis auf die Laufzeit, alle einig. Der United Deal ist ja nix Neues, die sind nur der letzte Nachzügler. Was hieße es denn für die beschworene Sozialpartnerschaft und das gegenseitige Vertrauen, wenn man jedes mal, wenn irgendwo ein Sack Reis umfällt, eine neue Forderung nachschieben würde?Die Hintergründe für den Pilotenmangel in USA sind allen bekannt, genau so wie die Wettbewerbssituation im Rest der Welt. Da denkt niemand an Lufthansa und macht auch keine Ansage. Warum auch?
Dieser Beitrag wurde am 17.07.2023 14:25 Uhr bearbeitet.
Was hat denn Lufthansa damit zu tun?
Falls Sie es nicht mitbekommen haben, die Hansa ist gerade in Verhandlung mit ihren Piloten. Und die nehmen so eine Nachricht natürlich mit.
Was hat denn Lufthansa damit zu tun?
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