(Quelle: aero.de)
HOUSTON – “Wir hatten gerade ein Mid-Air”: Auf dem William P. Hobby Airport von Houston sind an einem Pistenkreuz zwei Business Jets miteinander kollidiert. Die US-Flugunfallbehörde NTSB hat ein Ermittlerteam nach Texas entsandt – eine Hawker-Crew war möglicherweise ohne Freigabe gestartet.
An US-Flughäfen treten 2023 vermehrt Verkehrskonflikte auf. Bisher schrammten die beteiligen Flugzeuge – teils denkbar knapp – an Unfällen vorbei. Jetzt ist das NTSB mit der Aufklärung einer Kollision befasst.
Das Geschehen ist schnell erklärt: Eine Hawker H850XP (N269AA) beschleunigt am Dienstag gegen 15:30 Uhr Ortszeit am William P. Hobby Airport auf Piste 22 zum Start – und erwischt am Pistenenkreuz mit der linken Tragfläche eine Cessna C510 (N510HM) am Heck, die auf Runway 13 landet.
“Wir hatten gerade ein Mid-Air”, informiert die Hawker-Crew die Flugsicherung. “Ihr habt irgendwen zum Start oder zur Landung freigegeben und wir haben sie beim Abflug getroffen.” Laut einer ersten Stellungnahme der US-Luftfahrtbehörde FAA hatte allerdings die Hawker-Crew den Startlauf “ohne Freigabe” begonnen.
Trotz eines Schadens an der linken Tragfläche kann der zweimotorige Business Jet fünf Minuten nach dem Vorfall wieder sicher am Hobby Airport landen. Auch an Bord der Cessna, die einen deutlich sichtbaren Leitwerkschaden davongetragen hat, hat sich nach ersten Angaben niemand verletzt.
Der Hobby Airport blieb am Dienstag für eine Inspektion der Landebahnen mehrere Stunden gesperrt. Über 100 Flüge wurden umgeleitet, absagt oder waren von Verspätungen betroffen, darunter zahlreiche Verbindungen von Southwest Airlines.
Die FAA registriert eine Zunahme von Verkehrskonflikten im US-Luftfahrtsystem – und macht dafür auch Personalengpässe in der Flugsicherung verantwortlich.
Close Calls in Serie
Im Juli kam es am internationalen Flughafen von San Francisco zu einem Zwischenfall mit einem Airbus A330-200 von Condor: Flug 2097 nach Frankfurt zog beim Startlauf dicht am Cockpit einer A320 von Frontier Airlines vorbei, die offenbar viel zu nahe an die Startbahn herangerollt war.
Wie knapp das Ganze war, wird derzeit noch ermittelt – in internen Dokumenten spricht die FAA laut “New York Times” aber von einer “Haut-zu-Haut-Situation”.
© aero.de 26.10.2023 10:39
Ja, so macht das Sinn… wer lesen kann ist klar im Vorteil … Danke für den Hinweis :)Hab meinen Post korrigiert.
Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 17:46 Uhr bearbeitet.
@EricM
Das mit der Ermittlung bezieht sich auf den vorhergehenden Absatz mit der Condor A332 und der Frontier A320.
Da war der Abstand zum Glück noch nicht negativ.
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