Lockheed Martin liefert wieder F-35 aus

(Quelle: aero.de)

Lockheed Martin F-35, © Lockheed Martin

Verwandte Themen

FORT WORTH – Vibrationen im Triebwerk waren die Ursache des Landeunfalls einer nagelneuen F-35 Lightning II im Dezember. Mit einem einfach durchführbaren Upgrade hat Motorenbauer Pratt & Whitney das Problem behoben. Jetzt nimmt Flugzeugbauer Lockheed Martin die seit des Crashs ausgesetzten Abnahmeflüge des Kampfjets wieder auf.

Das Video, das ein Zaungast von der mißglückten Känguru-Landung einer F-35B in Fort Worth, Texas, gemacht hat, zeigt detailliert, wie der Unfall im Dezember geschah: Das Flugzeug setzt auf, springt, kippt, irgendwann bricht das Bugfahrwerk und der Pilot rettet sich mit dem Schleudersitz.

Weshalb es zu dem Crash beim Abnahmeflug des nagelneuen Fighters kam, war dagegen zunächst nicht so offensichtlich. Flugzeugbauer Lockheed Martin stoppte deshalb umgehend alle weiteren der verpflichtenden Checkflüge und damit die Auslieferung der F-35.

Bald kam der Verdacht auf, dass Triebwerksprobleme der Grund für den ungewöhnlichen Unfall gewesen sein könnten. Seit 27. Dezember lieferte Pratt & Whitney das F135-Triebwerk nicht mehr aus.

Eine Untersuchung, die der Motorenbauer zusammen mit Vertretern des US-Verteidigungsministeriums durchgeführt hatte, bestätigte die anfängliche Vermutung: Demnach sollen Resonanzschwingungen im Triebwerk dazu geführt haben, dass sich das Flugzeug bei der Landung aufgeschaukelt hatte und so verunglückt ist.

Das US-Verteidigungsministerium erklärte, das Vibrationsproblem sei ein “seltenes Vorkommnis” und gab im Februar bekannt, dass Pratt & Whitney und andere Ingenieure eine Lösung für dieses Problem entwickelt hätten. Tatsächlich war es der erste derartige Unfall nach über 600.000 Stunden Flugzeit, die die weltweite F-35-Flotte bislang absolviert hat.

Keine detaillierte Erklärung

Mit einer genauen Erklärung, weshalb der Effekt auftrat, hält sich Pratt & Whitney bislang zurück. Ebenso, wie genau das Problem behoben werden konnte oder welche Kosten zu erwarten sind. Nur soviel: Die Maßnahmen gegen die Resonanzschwingungen seien einfach in vier bis acht Stunden durchzuführen und kostengünstig.

Deshalb sollen nun innerhalb der nächsten 90 Tage alle 890 jemals von Lockheed Martin weltweit ausgelieferten F-35 nachgerüstet werden. Vorsorglich, denn Triebwerkshersteller Pratt & Whitney ist sich sicher, dass das Problem bei der überwiegenden Mehrheit der F135-Motoren gar nicht erst auftreten würde.

Betroffen seien einige Flugzeuge im Betrieb und einige, die sich gerade in der Produktion befunden haben. Ein genaue Anzahl wurde nicht veröffentlicht. Ein weiterer Grund, weshalb trotzdem alle Flugzeuge nachgerüstet werden: Mit der flottenübergreifenden Maßnahme befinden sich allen F135-Triebwerke damit auch auf demselben Ausbaustand.

Nach gut zweimonatigem Auslieferungsstopp hat Lockheed Martin nun die Auslieferungsflüge der F-35 wieder aufgenommen. 21 flugbereite F-35 warteten bei dem Flugzeugbauer auf ihre Abnahme, seit dieser die Checkflüge Mitte Dezember ausgesetzt hatte. Lieferverzögerungen sind durch die beseitigten Motorenprobleme nicht zu erwarten. Lockheed Martin hatte die Produktion des Jets weiterlaufen lassen.

© FLUG REVUE – Christof Brenner Abb.: Lockheed Martin

Nach oben
Schon gesehen ?
Viele coole Shirts und Geschenkideen in unserem Shop ...
Zum Shop
Nein, Danke.
Jetzt anrufen