
(Quelle: aero.de)
LONDON – Airbus hatte bei mehreren Flugzeugdeals nachgeholfen. Das brockte dem Konzern 2020 eine Rekordstrafe ein – Airbus zahlte 3,6 Milliarden US-Dollar. Indonesien hatte bei den Korruptionsermittlungen viel Vorarbeit geleistet, ging am Ende aber leer aus. Das soll sich nicht wiederholen.
Der Vergleich radierte kurz vor Ausbruch der Coronakrise einen kompletten Jahresgewinn aus: Airbus legte im Januar 2020 Korruptionsermittlungen wegen unsauberer Flugzeugdeals in Asien mit Zahlung einer Rekordstrafe bei.
Der Konzern überwies 2,1 Milliarden US-Dollar an Frankreich, 984 Euro Millionen Euro an Großbritannien und 526 Millionen Euro an die Vereinigten Staaten – und entging damit weiterer Strafverfolgung.
Nach Angaben der Ermittler hatte Airbus über Jahre mit einem “Korruptionssystem” Flugzeugaufträgen in Asien nachgeholfen. Im Zentrum standen Sponsoringverträge, Kickbacks und Zahlungen an Mittelsmänner. Verdächtige Transaktionen flogen unter anderem durch eine Untersuchung bei Garuda Indonesia auf.
Indonesien hatte seine Erkenntnisse 2017 mit der britischen Antikorruptionsbehörde SFO geteilt – und auf einen Anteil an den Airbus-Strafzahlungen an Großbritannien gehoffen. Die britische Regierung behielt die knappe Milliarde Euro allerdings lieber für sich.
Keine weitere Amtshilfe
Nach Informationen der “Financial Times” sorgt der Fall auch noch drei Jahre später für Verstimmung zwischen Jakarta und London. Der Stachel sitzt tief – Indonesien pocht weiter auf einen Anteil an den Airbus-Strafen und hält Informationen in einem weiteren Verfahren vorerst zurück.
In aktuellen Korruptionsermittlungen gegen den Hersteller Bombardier will Indonesien laut “Financial Times” dem SFO demnach solange keine Amtshilfe leisten, bis eine Zusage über die Teilung möglicher Strafgelder aus Großbritannien vorliegt.
© aero.de 27.02.2023 11:50