(Quelle: flugrevue.de)

Bei der US Navy wurde der Ruf nach einem neuen luftgestützten Radar- und Frühwarnflugzeug Mitte der 1950er-Jahre immer lauter. Die bisher im Einsatz befindliche Douglas Skyraider mit der dicken Radarbeule unter dem Rumpf kam in die Jahre und die eigentlichen Nachfolger Grumman E-1 Tracer boten irgendwie nicht die richtige Lösung für diese Aufgaben. 1956 wurde von den Verantwortlichen der Marine die entsprechende Anforderung formuliert. Hauptanliegen war ein luftgestütztes Frühwarnflugzeug, das die Daten sammelt, die im Anschluss bzw. zeitgleich in das Naval Tactical Data System an Bord der verschiedenen Schiffe eingespeist werden konnten. Eine weitere Vorgabe war, dass die Maschinen von den modernisierten, aber älteren und etwas kleineren Flugzeugträgern der Essex-Klasse aus operieren sollten. Die Ingenieure bei Grumman machten sich unmittelbar an die Arbeit und schnell konnte der Entwurf W2F-1 aufs Papier gebracht werden. Die Konstrukteure hatte jedoch einige Mühe, den Vorgaben nach dem Einsatzgebiet auf den Trägern der alten Klasse gerecht zu werden. Die kurzen Träger stammten noch aus dem Zweiten Weltkrieg und waren nicht für den Betrieb von neuen Jets und derartig großen Mustern ausgelegt. Es mussten also verschiedene Kompromisse bei der Höhe, dem Gewicht und der Länge gemacht werden. Interessant ist, dass die Hawkeye später niemals von den Essex-Trägern eingesetzt wurde.

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Projekt stand vor dem Aus

Der Grumman-Prototyp startete erstmals am 21. Oktober 1960 und sollte ursprünglich als aerodynamischer Testträger dienen. Dabei traten schon verschiedene Probleme an den Tag, die in der Folge jedoch behoben wurden. Die erste voll ausgestattete und inzwischen als E-2A benannte Maschine flog am 19. April 1961 und wurde drei Jahre später offiziell in Dienst gestellt. Doch die Probleme rissen nicht ab. Die Elektronik und besonders die damit verbundene Kühlung an Bord sorgten für Kopfzerbrechen. Nach nur 59 Exemplaren war erstmal Schluss und es bedeutete fast das Aus für das Projekt. Erst nach gründlicher Überarbeitung und dem Einsatz neuster Elektronik entwickelte sich die Hawkeye in der B-Variante zu einem guten und wirklich zuverlässig einsetzbaren Muster. Der Vietnamkrieg war die erste große Feuerprobe der Hawkeye und sie bewährte sich seither in jedem Konflikt, an dem die Vereinigten Staaten beteiligt waren. Hawkeyes führten die F-14 Tomcat-Jäger, die 1986 während der Libyen-Krise Kampfeinsätze flogen, wobei sie in Zusammenarbeit mit den Kreuzern der Navy, die mit dem Aegis-Radar- und Feuerleitsystem ausgerüstet waren, die Luftüberlegenheit sicherstellten. Die weiteren Versionen C und die aktuelle D-Variante folgten 1971 und in den 2000er-Jahren. Die Technik wurde immer weiterentwickelt und heute gibt es keinerlei Probleme mehr mit der Kühlung oder ausgefallenen Computern. Auch international erfreut sich die Hawkeye größter Beliebtheit und neben den USA setzen unter anderem Frankreich, Israel, Ägypten, Japan und Taiwan den von zwei Allison T56-A427-Turboprop-Triebwerken angetriebenen Aufklärer für vielfältige Aufgaben ein. Insgesamt wurden über 200 Exemplare in den vergangenen sechs Jahrzehnten gefertigt, und ein Ende der Einsatzzeit ist für den einstigen Fehlstart nicht in Sicht.

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