(Quelle: flugundzeit) Flughafen Nürnberg. (c) FlugundZeit

Flugverspätungen und -ausfälle kosten die europäische Wirtschaft 2022 bis zu 30,5 Mrd. Euro*. Das sind elf Prozent mehr als im Jahr 2019, obwohl es 2022 Coronabedingt noch deutlich weniger Flugverkehr gab. Die Passagiere hatten 2022 insgesamt mehr als 650 Millionen Stunden Verspätung. Im Jahr 2022 waren mindestens 330 Millionen Fluggäste in Europa, 200 Millionen in den USA und 12 Millionen in Australien von Verspätungen und Annullierungen betroffen. 

Neben den hohen Kosten stellen die Flugunterbrechungen eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar: Der Untersuchung zufolge verursachten die Verspätungen und Ausfälle neun Millionen Tonnen CO₂-Emissionen. Neun Millionen Tonnen CO₂-Emissionen entsprechen 1,3 Prozent des gesamten CO₂-Fußabdrucks der Luftfahrtindustrie.

Die Studie* untersuchte die wirtschaftlichen Auswirkungen von Flugunterbrechungen anhand von vier Kennzahlen: Zusätzliche Betriebszeit für die Fluggesellschaften, Menge der den Fluggästen verloren gegangenen Zeit, Spillover-Effekte auf andere Wirtschaftszweige und zusätzlich entstandene Kosten für die Bewältigung von Flugannullierungen.

Verbranntes Geld

Im Jahr 2022 verursachten Flugunterbrechungen demnach Kosten in Höhe von 30 bis 34 Mrd. Dollar in den USA, 26 bis 30 Mrd. Euro in Europa und bis zu 1,5 Mrd. Dollar in Australien. Insgesamt also bis zu 67,5 Mrd. Dollar.

Obwohl der Flugverkehr im Jahr 2022 geringer ausfiel, waren die Kosten etwa elf Prozent höher als 2019. Zusätzliche Kosten für Fluggäste hatten die größten Auswirkungen und machten etwa 37 Prozent der wirtschaftlichen Gesamtkosten aus. Dies ist auf die Höhe der Gesamtverspätungen und Arbeitsausfälle zurückzuführen, die für die Fluggäste aufgrund von Verspätungen entstanden sind.

Die Kosten für die Fluggesellschaften, so zum Beispiel für zusätzlichen Treibstoff, Besatzung und Wartung, trugen 32 Prozent zu den gesamten wirtschaftlichen Kosten bei. Spillover-Kosten mit Kosten für Verpflegung, Bewirtung und Einzelhandel machten 16 Prozent aus sowie Stornierungskosten wie Hotels und andere Maßnahmen, welche 15 Prozent der für Fluggesellschaften entstandenen Kosten ausmachten.

Die Gründe für die Flugverspätungen

sind hier auf flugundzeit schon mehrfach diskutiert worden: 

Fluggerät, das wegen Corona (auch gesellschaftlich notwendig!) ausgesondert oder verkauft wurde, fehlt 
zu wenig Bodenpersonal an den Flughäfen
zu wenig aktive Piloten – und man schafft in Europa keine Anreize, den Beruf weiterhin auszuüben.
die Diskriminierung der in der Luftfahrt Beschäftigten in der hiesigen Gesellschaft trotz der hohen Verantwortung; 
Fachkenntnisse und Leistungen des Personals ausgereizt, oft bis an die Grenze des Machbaren, hilft den Fluggesellschaften, ihr Personal klein zu halten.
Das Gleiche gilt auf der Fluglotsenseite. Auch hier gibt es nicht genügend Anreize für den Beruf. Zudem sind Berufe in der Luftfahrt aus Sicherheitsgründen-, Ausbildung- und Fähigkeitsgründen eben nicht von jedem auszuführen, der gerade mal seit einer Woche eingestellt wurde. 

Die Studie untersuchte die wirtschaftlichen Auswirkungen von Flugunterbrechungen anhand von vier Kennzahlen: 

Zusätzliche Betriebszeit für die Fluggesellschaften, 
Menge der den Fluggästen verloren gegangenen Zeit, 
Spillover-Effekte auf andere Wirtschaftszweige 
und zusätzlich entstandene Kosten für die Bewältigung von Flugannullierungen. 
Die Kosten für die Fluggesellschaften, so zum Beispiel für zusätzlichen Treibstoff, Besatzung und Wartung, trugen 32 Prozent zu den gesamten wirtschaftlichen Kosten bei. 

Spillover-Kosten mit Kosten für Verpflegung, Bewirtung und Einzelhandel machten 16 Prozent aus sowie Stornierungskosten wie Hotels und andere Maßnahmen, die 15 Prozent der für Fluggesellschaften entstandenen Kosten ausmachten.

Die vermeidbare Umweltbelastung

Flugunterbrechungen stellen eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar, da sich die Flug- und Rollzeiten der Flugzeuge verlängern und zusätzliche CO₂ produzierende Dienstleistungen wie Taxis und Hotels benötigt werden.

Die zusätzlich entstehende CO₂ Belastung von neun Millionen Tonnen CO₂-Emissionen entspricht den jährlichen Emissionen von etwa zwei Millionen Pkws und würde den Betrieb von etwa 3.000 Windturbinen für ein Jahr oder 300 bis 350 Millionen Bäume erfordern, um sie auszugleichen. 

Wenn Passagiere wegen annullierter oder verspäteter Flüge Hotelübernachtungen, Mahlzeiten und Transporte benötigen, kommen weitere vermeidbare Umweltkosten zustande. Durch Hotelübernachtungen und Mahlzeiten entstehen so zum Beispiel bis zu 90.000 Tonnen Abfall pro Jahr.

Das Märchen Flugscham

Sicher gibt es Menschen, deren Lebensinhalt darin besteht, ihren Nachwuchs in sargähnlichen Fahrradcontainern lebenslang durch die Gegend zu schaukeln. Das ist aber nicht die Mehrheit und auch diejenigen, die sich umweltschädigend fürs Klima einsetzen, entfliehen für ihren Urlaub vom Alltag mit dem Flugzeug genauso gerne wie der Rest der Welt. 

Abgesehen von den Folgen auf die Umwelt wirken sich Flugunterbrechungen auch negativ auf das menschliche Wohlbefinden aus, zum Beispiel durch Stress, längere Reisezeiten, verpasste Arbeitszeit, verpasste Pläne und finanzielle Belastung. Auch die Lärmbelästigung trägt zu den Umweltauswirkungen von Flugunterbrechungen bei, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten und bei Flughäfen, die strenge Regelungen zu Nachtflugverboten haben.

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*Quelle: Studie des Fluggast-Rechteportalsbahn AirHelp vom 26. September 2023.Als Flugunterbrechungen gelten dabei Annullierungen und Verspätungen von mehr als 15 Minuten. 

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